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Weidenrinde

Das „Aspirin“ der Weltmedizin

ASS oder Acetylsalicylsäure kennt jeder, die Weidenrinde kennen dagegen nur Eingeweihte. Dabei ist der Wirkstoff eigentlich nichts anderes als eine chemische Kopie der Natur. Salicin aus der Weidenrinde wurde als Reinextrakt erfolgreich zu Acetylsalicylsäure (ASS) synthetisiert.

In der Pflanzenheilkunde der Weltmedizin hatte es in vielen Kulturen schon immer einen festen Platz. Historisch standen die schmerzstillenden Eigenschaften eher im Hintergrund. Weidenrinde als entzündungshemmendes und zusammenziehendes (adstringierendes) Mittel kannten aber bereits ägyptische Ärzte. Unser medizinischer Urvater Hippokrates verordnete sie bereits 400 vor Christus. Hildegard von Bingen (1098–1179) setzte Weidenrinde im Mittelalter gegen Gelenkschmerzen und Rheuma ein.

Weide
Weidenrinde

Weidenrinde

Wirkung

Die Inhaltsstoffe der Weidenrinde verfügen über folgende Wirkungen:

  • entzündungshemmend (antiphlogistisch)
  • schmerzlindernd (analgetisch)
  • fiebersenkend (antipyretisch)
  • abschwellend
Weidenrinde
Weidenrinde

Weidenrinde

Inhaltsstoffe

Tabelle 1: Weidenrinde Inhaltsstoffe
Weidenrinde Inhaltsstoff Beschreibung
Salicin folgt
Katechin-Gerbstoffe folgt
Kaffeesäure-Derivate folgt
Flavonoide folgt
Salicortin folgt
Fagilin folgt
Populin folgt
Salix
Weidenrinde

Weidenrinde

Anwendungsgebiete

Anerkannte Hauptindikationen von Weidenrinde

Innerliche Anwendung für Weidenrinde bei
Nerven, Psyche, Kopf
  • Fieber
  • LeichteKopfschmerzen
Rücken, Muskeln, Gelenke
  • Leichte rheumatische Beschwerden
  • Leichte Rückenschmerzen

Traditionelle Anwendungsbereiche von Weidenrinde

Innerlich:

  • Erkältungen
  • Verstopfung
  • Inkontinenz
  • Arthrose
  • Unterleibsschmerzen bei Menstruation
  • Leichte Schmerzen der Lendenwirbelsäule
  • Leichte Gelenkschmerzen

Äußerlich:

  • Warzen
Weide Rinde
Weidenrinde

Weidenrinde

Anwendung

Tee

Weidenrinde Tee

Bei chronischen Kopfschmerzen und Menstruationsbeschwerden kann Weidenrinde den Schmerz lindern. Auch bei grippalen Infekten eignet sich Tee besonders gut. So wird gleichzeitig eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleistet. Dafür getrocknete Weidenrinde aus sicheren Quellen nutzen.

Zubereitung für eine Tasse Tee: 1 TL Weidenrinde mit etwa 300 ml Wasser aufkochen und abgedeckt 5 Minuten ziehen lassen. Anschließend die Rinde abseihen. Täglich zwei bis drei Tassen trinken. Die Tagesdosis sollte 6–12 g Rinde betragen, um die gewünschte schmerzstillende Wirkung zu erzielen.

Trockenextrakt

Weidenrinde Trockenextrakt / Tinktur

Bei chronischen Kopfschmerzen kann als Alternative zum Tee für die innerliche Anwendung eine Tinktur oder ein Trockenextrakt verwendet werden (nach WHO und ESCOP). Das ermöglicht eine sichere Dosierung und Zuführung des in der Weidenrinde enthaltenen Wirkstoffs Salicin. Die Salicin-Tagesdosis sollte bei 120–240 mg liegen. Bitte nach den Angaben auf dem Beipackzettel des Herstellers dosieren!

ACHTUNG: Nachteil des natürlichen Weidenrindenextrakts: Die schmerzlindernde Wirkung der Weidenrinde tritt erst nach 2–3 Stunden ein. Der Vorteil: Die Wirkung kann bis zu 12 Stunden andauern und löst keine Reizungen oder Blutungen der Magenschleimhaut aus.