Salbei
Wertvolle Heilkraft seit der Antike
Medizinhistorisch ist häufig nicht klar, welche Salbei-Art bei den einschlägigen Medizinschriftstellern gemeint ist. Die hippokratische Schule, Dioskurides, Plinius und Galen sprechen dem Salbei blutstillende, harntreibende, tonische und menstruationsfördernde Effekte zu.
Walfridus Strabo preist den Salbei im 9. Jahrhundert als Allheilmittel an exponierter Stelle seines Lehrgedichts „Hortulus“ über die heilende Kraft von Gartenpflanzen. Karl der Große beschäftigte sich mit dem Salbei ebenso wie die Ärzte der Medizinschule in Salerno im 10./11. Jahrhundert. Salvia officinalis wurde als Heiler und Vermittler der Natur verehrt.
Hildegard von Bingen empfahl die Pflanze gegen Koliken. Seit den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts werden dem Salbei diuretische, hustenlösende und wundheilende Eigenschaften zugeschrieben.
Salbei
Wirkung
Die Inhaltsstoffe des Salbeis verfügen über folgende Wirkungen:
- antibakteriell bei grampositiven und gramnegativen Keimen
- bakeriostatisch
- fungistatisch
- virustatisch
- adstringierend
- entzündungshemmend (antiphlogistisch)
- antioxidativ
- schweißsekretionshemmend
Salbei
Inhaltsstoffe
Salbei Inhaltsstoff | Beschreibung |
---|---|
Ätherisches Öl | folgt |
Thujone | folgt |
Campher | folgt |
1-8-Cineol | folgt |
Lamiaceen-Gerbstoffe | folgt |
Rosmarinsäure | folgt |
Diterpenbitterstoffe | folgt |
Carnosol | folgt |
Flavonoide | folgt |
Phenylglykoside | folgt |
Steroide | folgt |
Triterpene | folgt |
Gerbstoffe | folgt |
Salbei
Anwendungsgebiete
Anerkannte Hauptindikationen von Salbei
Innerliche Anwendung für | Salbei bei |
---|---|
Hals, Nasen, Ohren, Zähne |
|
Magen, Darm, Verdauung |
|
Haut, Haare |
|
Äusserliche Anwendung für | Salbei bei |
---|---|
Hals, Nasen, Ohren, Zähne |
|
Haut, Haare |
|
Traditionelle Anwendungsbereiche von Salbei
Innerlich:
- Hemmung der Milchbildung
Äußerlich:
- Leichte Hautirritationen
- Schweißhemmend
- Desodorierend
Salbei
Anwendung
Salbei Tee
Beschwerden wie Blähungen und Sodbrennen können gelindert werden. Die Bitterstoffe stimulieren die Magensaftsekretion und fördern somit den Verdauungsprozess. Zusätzlich wirkt die Heilpflanze leicht entkrampfend auf die Magen-Darm-Muskulatur. Empfohlen wird hier Salbeiblättertee aus dem Reformhaus oder der Apotheke.
Tagesdosis und Anwendung: Bei einer Tagesmaximaldosis von 3 bis 6 g sollten für eine Tasse Tee dreimal täglich 1–2 g Blätter mit 150 ml kochendem Wasser übergossen werden. 5 Minuten abgedeckt ziehen lassen und nach dem Essen oder zwischen den Mahlzeiten trinken.
In der traditionellen Medizin ist die schweißhemmende Wirkung von Salbei-Extrakt lange bekannt. Die genauen Wirkmechanismen sind wissenschaftlich noch nicht geklärt. Die Heilpflanze hilft bei exzessivem Schwitzen in den Wechseljahren und auch bei anderen Ursachen der Hyperhidrosis.
Tee Zubereitung: Dazu 1–2 g Salbeiblätter pro Tasse mit kochendem Wasser aufgießen, 10–15 Minuten ziehen lassen und über den Tag verteilt trinken.
Salbei Mundspülung
Salbei Mundspülung für den Rachen: Die Heilpflanze verfügt über antibakterielle, abschwellende und entzündungshemmende Eigenschaften, die in der traditionellen Therapie schon lange Anwendung finden. Auch bei Zahnfleischentzündungen oder Aphthen ist die Anwendung von Salbei in Form einer Mundspülung zu empfehlen.
Salbei Mundspülung Anwendung: Dafür 2,5 g Salbeiblätter aus dem Reformhaus oder der Apotheke mit 100 ml kochendem Wasser aufgießen und 15 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Abseihen und abkühlen lassen. Mit dem kalten oder lauwarmen Sud den Mund spülen bzw. gurgeln. Dreimal täglich wiederholen.
Alternative Herstellung: 2–3 Tropfen ätherisches Salbei-Öl aus dem Reformhaus oder der Apotheke auf 100 ml Wasser geben und gurgeln. Dreimal täglich wiederholen. Alternative 2: 5 g Salbeitinktur in einem Glas Wasser (250 ml) lösen, danach spülen und damit gurgeln. Dreimal täglich wiederholen. Die Salbeitinktur kann auch direkt und unverdünnt als Pinselung auf die schmerzenden Stellen aufgebracht werden, zum Beispiel mit einem Wattestäbchen oder einer Pipette.
Hinweis: Bestehen nach 1 Woche weiterhin Beschwerden, bitte kompetenten medizinischen Rat einholen.
Salbei Mundspülung für den Hals: Dank seiner entzündungshemmenden Eigenschaften kann Salbei Beschwerden im Hals und im Kehlkopfbereich schnell abklingen lassen. Dabei wird angenommen, dass das auf den Gehalt an ätherischen Ölen und Flavonoiden zurückzuführen ist. Empfohlen wird eine Mundspülung mit Salbeiblättertee aus dem Reformhaus oder der Apotheke.
Zubereitung: Bei einer Tagesmaximaldosis von 3 bis 6 g sollten für eine Tasse Tee dreimal täglich 1–2 g Blätter mit 15 ml heißem Wasser aufgegossen und 10–15 Minuten abgedeckt ziehen gelassen werden. Alle 2 Stunden 1 Minute gurgeln!
Alternative 1: 2,5 g Salbeiblätter aus dem Reformhaus mit kochendem Wasser aufgießen und ziehen lassen. Nach 15 Minuten abseihen, dann damit dreimal täglich lauwarm gurgeln.
Alternative 2: 2–3 Tropfen ätherisches Salbeiöl aus dem Reformhaus oder der Apotheke auf 100 ml Wasser geben und damit gurgeln. Dreimal täglich wiederholen.
Alternative 3: 5 g Salbeitinktur (siehe unten; etwa 1 TL) in einem Glas Wasser (250 ml) lösen, danach gurgeln. Dreimal täglich wiederholen.
ACHTUNG: Bei anhaltenden Beschwerden im Hals in Kombination mit Fieber sollte ein Arzt aufgesucht werden, um eine bakterielle Infektion der Mandeln auszuschließen.
Gebrauchsfertige Salbei Tinktur
Alternativ kann eine Salbeitinktur für unterwegs verwendet werden. Dabei sollte ein Extrakt mit Ethanolverdünnung aus der Apotheke gewählt werden. Bei einer Tagesmaximaldosis von 2 bis 6 ml sollten dreimal täglich 30 Tropfen mit etwas Wasser eingenommen werden.
Salbei kann dank seiner adstringierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften auch bei leichtem Durchfall und leichter Darmschleimhautentzündung zusätzliche Abhilfe verschaffen.
ACHTUNG: Bestehen die Beschwerden nach 2 Wochen weiterhin, wenden Sie sich bitte an Ärztin/Arzt oder Therapeutin/Therapeut Ihres Vertrauens!
Salbei Tabletten
Eine weitere Alternative stellt die Salbei-Kräutertablette aus dem Reformhaus oder der Apotheke (Kapseln) dar. Dreimal täglich etwa 100–300 mg pro Tablette mit etwas Wasser einnehmen.
Hinweis: Packungsbeilage beachten! Nicht länger als 14 Tage anwenden.