Spitzwegerich
Für Schleim und Haut gibt es ein Kraut
Gegen Schweißfüße, Pilze und Schrunden legte man sich früher die Blätter zwischen die Zehen und in die Schuhe. Der Spitzwegerich wie der Breitwegerich finden sich immer wieder auf den Indikationslisten wichtiger medizinischer Schriftsteller der Antike.
Therapeutisch wird er bereits seit dieser Zeit bei entzündlichen Hautkrankheiten eingesetzt, eine Indikation, die bis heute gilt. Im 16. Jahrhundert war er eine der meistverwendeten Heilpflanzen. Auch Shakespeare erwähnt „Plantain“ gegen Hautverletzungen in seinen Werken. Seit dieser Zeit werden die hustenberuhigenden, auswurffördernden und wundheilenden Eigenschaften des Spitzwegerichs geschätzt.
Seit Jahrhunderten ist Plantago ein volksheilkundlich beliebtes Heilmittel. Selbst Kinder nutzten beim Spielen Spitzwegerichblätter bei Verbrennungen mit Brennnesseln und Insektenstichen.


Spitzwegerich
Wirkung
Die Inhaltsstoffe des Spitzwegerichs verfügen über folgende Wirkungen:
- auswurffördernd
- schleimlösend
- entzündungshemmend
- reizmildernd
- hustenstillend
- juckreizstillend
- keimhemmend
- antibakteriell
- abschwellend


Spitzwegerich
Inhaltsstoffe
Spitzwegerich Inhaltsstoff | Beschreibung |
---|---|
Iridoidglykoside | folgt |
Aucubin | folgt |
Phenylethanoide | folgt |
Gerbstoffe | folgt |
Flavonoide | folgt |
Saponin | folgt |
Kieselsäure | folgt |
Phenylcarbonsäure | folgt |
Kalum | folgt |
Zink | folgt |


Spitzwegerich
Anwendungsgebiete
Anerkannte Hauptindikationen von Spitzwegerich
Innerliche Anwendung für | Spitzwegerich bei |
---|---|
Hals, Nasen, Ohren, Zähne |
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Bronchien, Lunge |
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Äusserliche Anwendung für | Spitzwegerich bei |
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Haut, Haare |
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Traditionelle Anwendungsbereiche von Spitzwegerich
Innerlich:
- Trockener Reizhusten
- Stärkung der Atemwege
Äußerlich:
- Insektenstiche
- Kleine Wunden


Spitzwegerich
Anwendung

Spitzwegerich Tee
2 g getrocknetes Kraut in 150 ml kochendem Wasser aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen. Zwei- bis dreimal täglich trinken. Abgekühlt kann der Tee mit Honig gesüßt werden.
Tagesdosis: maximal 4–6 g. Bestehen
nach 1 Woche weiterhin Beschwerden, bitte medizinische Rücksprache halten.
Anwendung: Bei Katarrhen der Atemwege und Husten. Traditionell wird der Tee auch gegen Blähbauch und Entzündungen im Magen-Darm-Trakt sowie Verstopfungen genutzt.

Spitzwegerich Abkochung
Bei entzündlichen Veränderungen im Mund- und Rachenraum. Bei Kindern von 1 bis 4 Jahren 2–4 g täglich zum Gurgeln (Darreichungsformen siehe Seite 323): In 1 l kaltes Wasser 20-30 g getrocknete Blätter oder etwa 30 g frische Blätter (wenn der Ursprung der Pflanze bekannt ist) geben. Erhitzen und 3–4 Minuten kochen. Dann die Pflanzenreste abseihen und bis zu viermal täglich 3 Minuten mit der lauwarmen oder kalten Abkochung gurgeln, idealerweise nach jeder Mahlzeit.

Spitzwegerich Wundverband
Eine Handvoll Blätter aus kontrollierter Quelle waschen und zur Desinfektion 1 Minute in kochendes Wasser legen. Abgekühlt mit einer kleinen sterilen Zange oder Pinzette auf die Wunde oder Entzündung geben und mit einem Verband befestigen. Zwei- bis viermal am Tag wechseln.
Alternative Anwendung: Man kann die Blätter auch pürieren und daraus einen Breiumschlag herstellen. Dafür die desinfizierten Blätter fein zerkleinern und die Paste mit einem Pflaster gezielt fixieren.
Besonders gut bei Pickeln oder kleinen Hautabszessen bzw. Furunkeln. Bestehen nach 1 Woche weiterhin Beschwerden, bitte medizinischen Rat einholen.

Spitzwegerich Hustensaft
Neben Tee hilft bei Husten fertig hergestellter Hustensaft.
Kinder von 3 bis 11 Jahren nehmen drei- bis viermal täglich 5 ml Hustensaft bei einer maximalen Tagesdosis von 15 bis 20 ml. Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren: drei- bis viermal täglich 15 ml Hustensaft bei einer Tagesma- ximaldosis von 45 bis 60 ml.
Bitte Packungsbeilage beachten!
Für Kinder ist der Spitzwegerich als Hustensaft, je nach Hersteller, ab etwa 3 Jahren anwendbar und lindert trockenen Reizhusten und einen gereizten Kehlkopf. Dem Inhaltsstoff Aucubin wird eine antibiotische Wirkung nachge- sagt (Wiesenhauer, M.: PhytoPraxis, 2. Auflage, Weinstadt (2006), Seite 127).

Spitzwegerich Kombipräparate
Bei viral erzeugten Erkältungen, Schnupfen, Husten und bakteriellen Superinfektionen. Spitzwegerich wird oft in Kombination mit anderen Heilpflanzen angeboten. Dazu zählen Frischpflanzensäfte und Kombinationspräparate wie Hustensäfte und Tees. Diese beinhalten häufig beispielsweise noch Pestwurz, Kapuzinerkresse, Meerrettich, Kamillenblüten oder Knoblauch.
